Medizin & Seele

Impressionen Wort zum Monat, See-Spital Horgen

Lic. Sc. Rel.
Nadja Eigenmann-Winter

Nadja Eigenmann-Winter
„Ich geh’ doch gar nicht zur Kirche und Sie kommen trotzdem zu mir?“ – sagen manchmal Patientinnen oder Patienten, wenn ich sie besuche. „Darauf kommt es nicht an“ antworte ich dann. “Aber, wenn es Ihnen recht ist, dass die Kirche zu Ihnen kommt, bleibe ich ein wenig.“
08. Februar 2023

Spitalpfarramt                                     

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Wort zum Monat               Februar 2023

 

„Ich geh’ doch gar nicht zur Kirche und Sie kommen trotzdem zu mir?“ – sagen manchmal Patientinnen oder Patienten, wenn ich sie besuche. „Darauf kommt es nicht an“ antworte ich dann. “Aber, wenn es Ihnen recht ist, dass die Kirche zu Ihnen kommt, bleibe ich ein wenig.“ Meistens werde ich eingeladen, einen Stuhl zu nehmen, um mich zu setzen und es entsteht ein spannendes Gespräch.

 

In diesen Gesprächen berührt mich immer wieder, welch grosse Bedeutung der Glaube und das Beten für die Menschen hat, die sich nicht zu den Kirchgängern zählen oder aus der Kirche ausgetreten sind.

 

Gott kann man auf verschiedene Art und Weise begegnen. Das muss nicht zwingend in einer Kirche, Synagoge oder Moschee sein. In einer Überlieferung von Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens, heisst es: Für jeden Menschen ist die Art des Gebets besser, in welcher sich Gott ihm mehr mitteilt.

 

Wenn ich am freien Wochenende am Freitagabend einen Zopf backe, bete ich manchmal, während ich den Hefeteig knete:

 

          Gott, ich danke dir für mein Zuhause.

          Danke für all die Begegnungen im Spital.

          Jetzt bin ich erschöpft und brauche dich.

         

 

(Nadja Eigenmann, kath. Theologin / Spitalseelsorgerin)