Pädiatrie
Im Kinderspital Zürich werden schwer kranke Kinder behandelt, oft über einen langen Zeitraum hinweg. Viele werden geheilt und haben eine gesunde Zukunft vor sich.
Das Kinderspital ist aber auch das Spital, in dem viele Kinder ihre Krankheit nicht überwinden können, sondern sterben. In der ganzen Schweiz sind das jährlich zwischen 400 und 500 Kinder. Davon sterben ca. die Hälfte im ersten Lebensjahr, 38% von diesen in den ersten Lebenswochen. Neurologische Erkrankungen, Krebs- und schwere Herzerkrankungen sind die Ursache für den Tod von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 2 und 17 Jahren.
Dabei sterben die meisten auf der Intensivstation eines Spitals, meist nach der Entscheidung, lebenserhaltende Behandlung abzubrechen.
Weitere Ergebnisse aus der sogenannten PELICAN-Studie können Sie hier nachlesen.
Wenn ein Kind schwer krank ist oder stirbt....
...betrifft dies alle Lebensbereiche der Familie, der Eltern und Geschwister und deren Beziehung, oft die finanzielle Situation. Betroffene Eltern fühlen sich überfordert von weit reichenden Entscheidung, die sie zu treffen haben.
Ethische Entscheidung über den Abbruch von lebenserhaltenden Massnahmen
Viele Eltern müssen über lebenserhaltende Massnahmen oder deren Abbruch bei ihren schwerst kranken oder sterbenden Kindern entscheiden.
«In meiner Vorstellung dachte ich, wir müssten an irgendeinem Punkt etwas abschalten… Aber es war mehr ein schrittweises Aufhören.» (Zitat einer Mutter)
Neben den Ärzten und Pflegefachpersonen stehen die Seelsorgepersonen als Beratung und Unterstützung zur Seite.
- Wir unterstützen Sie dabei, Ihre Gefühle zu verstehen.
- Wir versuchen, die Situation von aussen anzuschauen und Kriterien für die richtige Entscheidung und den richtigen Zeitpunkt zu finden.
- Wir wägen gemeinsam mit Ihnen das Für und Wider ethischer Entscheidungen ab.
- Wir begleiten Sie zu schwierigen Gesprächen.
- Wir begleiten Sie in ihrer Trauer.
- Wir sind offen für Ihre religiösen Vorstellungen.
- Wir vermitteln einen Seelsorger oder eine Seelsorgerin Ihrer eigenen Religion oder Konfession.
- Wir können zu ethischen Entscheidungsgesprächen hinzu gezogen werden.
«Schliesslich haben wir verstanden, dass sie nur eine kleine Überlebenschance hatte mit all den medizinischen Massnahmen und wir entschieden uns, lieber Lebensqualität als -quantität zu wählen. Mir fehlen die Worte um zu beschreiben, wie wir um diese Entscheidung gerungen haben, aber wir haben es getan.»
Seelsorge in der Palliativen Behandlung
Wenn Kinder unheilbar krank sind und es absehbar ist, dass sie an dieser Krankheit sterben werden, ist das Ziel der palliativen Behandlung die Schmerzlinderung und die Sorge um die Lebensqualität des Kindes und der Familie. Gemeinsam mit Ärzten, Pflegenden, Psychologinnen, der Sozialberatung ist auch die Seelsorge Teil des palliativen Teams und kümmert sich um die psychischen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse des Kindes und seiner Familie.
- Mit Zuhören und Gesprächen über die Themen, die das Kind einbringt, oft über die eigenen Vorstellungen vom Sterben und vom Tod
- Durch Da-Sein und Mittragen im Schmerz
- Durch Abschiedsrituale wie Gebete, Segen, ein Bibelwort, das Sakrament der Taufe
- Hilfe beim Akzeptieren und Aushalten dieser schmerzhaften Lebenssituation
- Begleitung in der Trauer